Ökologische Aspekte

Erdwärme – Erdwärme – wirtschaftliche Aspekte


Kann Geothermie die zukünftige Energiequelle der Welt sein. Experten gehen davon aus. Dafür sprechen nicht nur die nahezu unerschöpflichen Reserven, sondern auch die emissionsarme Nutzung der Energie sowie ihre globale Verfügbarkeit. Die Nutzung der Erdwärme benötigt Strom, dieser wird meist aus fossilen Brennstoffen gewonnen und belastet durch seinen CO2-Ausstoß die Umwelt. An diesem Punkt streiten sich Kritiker und Befürworter dieser Technologie. Allerdings können Wärmepumpen auch mit Strom aus regenerativen Energiequellen betrieben werden. Ein Blick nach Island zeigt die Potenziale auf. Schon heute werden 90 Prozent aller isländischen Haushalte durch Erdwärme geheizt. Zudem wird überschüssiger Wasserdampf zur Stromerzeugung genutzt. Zwar bietet Island nahezu optimale geologische Voraussetzungen, neuere Studien belegen allerdings auch große Heißwasservorkommen in Deutschland. Für einen großflächigen Einsatz sind allerdings tiefe und sehr kostenintensive Bohrungen notwendig sowie der Anschluss an ein Fernwärmenetz.
Durch neuere technologische Verfahren ist die Nutzung der oberen Erdschichten zur Strom- und Wärmegewinnung möglich und damit auch für Eigenheimbesitzer oder Mehrfamilienhäuser interessant.
Voraussetzung für die effiziente Nutzung der Geothermie ist neben der erforderlichen Technologie eine optimale Dämmung der beheizten Gebäude. Grund dafür ist die geringere Energiedichte von Erdwärme. Die Dämmung ist somit ein wichtiger Aspekt für den wirtschaftlichen Betrieb. Je effizienter die Anlage arbeitet, desto geringer ist der notwendige Stromeinsatz. Zwar bieten viele Energieversorger Sonderkonditionen für den Betrieb einer Wärmepumpe, dieser Vorteil sollte aber nicht durch Ineffizienz der Nutzung aufgezerrt werden. Als Voraussetzung zur wirtschaftlichen und auch ökologischen Nutzung gilt eine Jahresarbeitszahl von mindestens 3,3. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) zeigt das Verhältnis von Energieeinsatz zu Wärmenutzung an. Zum Beispiel bedeutet die JAZ 3,3: Zur Erzeugung von 3,3 Kilowattstunden Wärmeenergie wird eine Kilowattstunde Strom benötigt. Je niedriger also die JAZ desto ineffizienter arbeitet die Anlage und zwar sowohl anhand ökologischer wie auch wirtschaftlicher Kriterien. Die Investition für Bohrung, Sonde oder Kollektor und Wärmepumpe übersteigen die Aufwendungen für eine herkömmliche Heizungsanlage um mehrere tausend Euro. Bei effizientem Einsatz der


Anlage amortisiert diese sich jedoch innerhalb weniger Jahre.
Beim Bau einer Erdwärmeanlage gibt es zusätzlich bergrechtliche Aspekte zu berücksichtigen. Erdwärme ist ein sogenannter bergfreier Bodenschatz, d. h. die Nutzung muss vom Staat genehmigt werden. Bergfreiheit bedeutet, das Eigentum und die daraus resultierende Nutzung tieferer Erdschichten liegt beim Staat und nicht beim Grundstückseigentümer. Auf die staatliche Konzession kann verzichtet werden, wenn die auf einem Grundstück genutzte Erdwärme auch auf demselben Grundstück zur Energieerzeugung genutzt wird. Ab einer Bohrtiefe von mehr als 100 Metern ist die staatliche Genehmigung allerdings wieder erforderlich. Für die meisten, privat betriebenen Anlagen werden nur die oberen Erdschichten genutzt, bergrechtliche Genehmigungsverfahren entfallen damit.

Zusatznutzen – Erdwärme zur Klimatisierung von Gebäuden

Die Wirtschaftlichkeit geothermischer Anlagen lässt sich noch durch einen Zusatznutzen steigern. Mit den oberflächennahen Temperaturen können Gebäude nicht nur beheizt werden, sondern auch klimatisiert. Dafür ist nicht mal der Einsatz einer Wärmepumpe nötig. Die Trägerflüssigkeit wird direkt ins Gebäude eingeleitet. Aber auch Wärmepumpen können für die Klimatisierung mit einem Wärmetauscher ausgestattet werden. Für die Klimatisierung fallen also lediglich die Stromkosten an. Diese sind bei direkter Nutzung minimal, beim Einsatz einer Wärmepumpe entsprechend höher, liegen aber deutlich unter den Verbrauchswerten herkömmlicher Klimaanlagen.
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