Fremdwährungsdarlehen

Fremdwährungsdarlehen

Fremdwährungsdarlehen – Chancen und Risiken – Auslandskredit

Die Aufnahme eines Darlehens zur Immobilienfinanzierung, das nicht auf Euro lautet, sondern auf eine andere Währung, wird als Fremdwährungsdarlehen oder auch als Auslandskredit bezeichnet.

Der Kreditnehmer nimmt das


Darlehen in einer ausländischen Währung auf. Die Darlehenssumme wird in Euro ausgezahlt. Die monatliche Zinszahlung erfolgt in der Fremdwährung. Das Fremdwährungsdarlehen wird meistens als endfällige Immobilienfinanzierung angeboten, das heißt das während der Zinsbindung ausschließlich Zinszahlungen erfolgen. Erst am Ende der Laufzeit erfolgt die Tilgung des Fremdwährungsdarlehens in einer Summe. Für den Tilgungszeitpunkt werden Geldmittel in so genannte Tilgungsträger angespart. Tilgungsträger können Fonds, Bausparverträge oder Kapitallebensversicherungen sein. Für die Aufnahme eine Darlehens in einer fremden Währung gelten die Kreditbestimmungen der Herkunftsländer. Daher weisen Fremdwährungsdarlehen häufig niedrigere Zinsen als ein deutsches Inlandsdarlehen auf. Ein weiterer Vorteil kann in einem günstigen Wechselkursverhältnis liegen. Ein starker Euro verbilligt die Kreditaufnahme in einer fremden, niedriger bewerteten Währung. Verliert die Fremdwährung im Laufe der Darlehenszeit weiter an Wert, verringern sich auch die Schulden. Dieser Vorteil kann sich allerdings auch im umgekehrten Fall zum Nachteil entwickeln. Ein sinkender Euro erhöht das Währungsrisiko, der Darlehensnehmer muss einen höheren Schuldenbetrag zurückzahlen.

Die Laufzeit eines Darlehens in ausländischer Währung kann bis zu 10 Jahre betragen. Die Zinsfestschreibung erfolgt bei einem Fremdwährungsdarlehen in der Regel kurzfristig für 3 bis 12 Monate, um sich der Zinsentwicklung am europäischen Geldmarkt anzupassen. Nach Ablauf der Zinsfestschreibung kann das Darlehen unter Umständen in eine andere Währung getauscht werden. In der Vergangenheit wurden Darlehen vor allem in den Währungen Japanischer Yen, Schweizer Franken und US-Dollar angeboten. Das niedrige japanische Zinsniveau von 1,3 bis 3,5 % war in Zeiten des schwachen Yens für die Immobilienfinanzierung attraktiv. Die asiatische Währung ist aber für starke Schwankungen bekannt. Bei einer Werterholung des Yens gegenüber dem Euro geht das Wechselkursrisiko zu vollen Lasten des Darlehensnehmers. Ein Fremdwährungsdarlehen ist daher immer auch ein Instrument der Spekulation. Der Schweizer Franken gilt hingegen als stabile Währung, die Zinsunterschiede fallen allerdings im Vergleich zu Deutschland auch geringer aus. Das Wechselkursrisiko bleibt aber das Gleiche.

Die Risiken eines Fremdwährungsdarlehens gelten als hoch. Daher verlangen die Banken weitreichende Sicherheiten und eine hoch angesetzte Bonität. Diese zusätzlich verlangten Sicherheiten können bis zu 25 % der ursprünglichen Darlehenssumme übersteigen. So verlangen einige Kreditinstitute das Eintragen einer erstrangigen Grundschuld und die Abtretung des Tilgungsträgers. In vielen Kreditverträgen finden sich so genannte Schwellenklauseln. Ab einem vertraglich festgelegten Wechselkurs ist die Bank berechtigt, den Darlehensnehmer zur Nachschusspflicht heranzuziehen. Es müssen dann weitere Sicherheiten oder Einzahlungen erbracht werden.

In Österreich ist ein Auslandskredit eine etablierte Finanzierungsform. Insbesondere in Süddeutschland treten Anbieter aus den Anrainer-Staaten Österreich und Schweiz auf.
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